Die Ausstellung Der Beifang präsentiert Papierarbeiten aus den letzten 25 Jahren aus dem Privatbesitz des Künstlers. „Auf dem Papier zu arbeiten“, so Neo Rauch, „ist immer eine erfrischende Abwechslung. Es sind ja eigentlich Malereien auf Papier, es sind ja keine Zeichnungen in dem Sinne. Ich kann mich des malerischen Zugriffs nie enthalten“ (Neo Rauch im Gespräch mit Ralph Keuning, in: Neo Rauch. Handlauf. Neues und Nachgereichtes, Leipzig 2020, S. 78).
Neben Großformaten, die in Komposition und Farbigkeit durchformuliert sind und darin an Rauchs Leinwandbilder erinnern, zeigt die Ausstellung auch eine Auswahl kleinerer Blätter, die einen weniger bekannten Bereich in Neo Rauchs künstlerischem Schaffen vermitteln: Lockerer im Duktus und überschaubarer in der Szenerie, sind sie jedoch kaum weniger untergründig. Auch wenn das eine oder andere Motiv in größerer Dimension auf Papier oder Leinwand wiederkehrt, handelt es sich bei diesen Blättern nicht um Vorarbeiten. Dies gilt im Wesentlichen ebenso für die teils flüchtigen, teils minutiösen Zeichnungen aus dem Atelier heraus – dem dritten Aspekt dieser sehr privaten Ausstellung.