Die Künstler:innen Valentina Karga und John Reardon haben im Rahmen der Ausstellung modular 1-2 ein gemeinsames Projekt entwickelt. Bis Anfang September können sich Besucher:innen der Galerie an dem Projekt beteiligen und das Werk gemeinsam mit den Künstler:innen in Tufting-Sessions vollenden. Tufting ist eine der am weitesten verbreiteten und bekanntesten Methoden zur Herstellung von Teppichböden. Nach und nach entsteht eine weiche Oberfläche, auf der wir sitzen und stehen, liegen, schlafen oder essen. Teppiche liegen in unseren privaten Wohnungen oder vor der Haustür und machen den Raum angenehmer und wärmer. Der Grundriss der Galerie erinnert an den eines Privathauses. Versteckt im 1. Obergeschoss eines alten Backsteingebäudes scheinen unterschiedlich große Räume neben ihrer öffentlichen Funktion als kommunale Galerie Rückzugsmöglichkeiten und Intimität zu bieten. Diese scheinbar widersprüchlichen Eigenschaften wollen wir im Rahmen von modular 1-2 miteinander verbinden. Wir laden daher ein, den Raum mitzugestalten, sowohl den Privaten als auch den Öffentlich. Jeder ist willkommen, denn: Wir freuen uns, dass ihr da seid!
John Reardon wurde 1968 in Cork City geboren und studierte in Duncan of Jordanstone, Dundee und Goldsmiths London, wo er als Artist in Residence im Fachbereich Politik tätig ist. In seiner Arbeit untersucht er, wie Kunst öffentlich gemacht wird und wie sich eine Öffentlichkeit durch Kunst konstituiert. Sie ist ortsspezifisch, da sie sich mit Fragen der Struktur und Infrastruktur auseinandersetzt, die die Dinge einrahmen, organisieren, regulieren und eindämmen, und mit der Frage, wo die Dinge beginnen und aufhören. Seine Arbeiten nehmen die Form von Objekten, Installationen, Performances, Veranstaltungen und Publikationen an.
Valentina Karga wurde in Chalkidiki, einer Halbinsel im Norden Griechenlands, geboren. Sie lebt in Berlin und ist Professorin an der Hochschule für bildende Künste (HFBK) in Hamburg. Ein großer Teil ihrer Projekte fördert Engagement und Partizipation, erleichtert Praktiken des Zusammenlebens und beschäftigt sich mit Nachhaltigkeit. Sie arbeitet medienübergreifend und lädt oft ein Publikum oder eine Gemeinschaft ein, das Werk buchstäblich zu vollenden.