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Event Category: Ausstellung

AN DIE SUBSTANZ. BAUHAUS DESSAU 100

Vom 19. Oktober bis 9. November 2025 ist die Stiftung Bauhaus Dessau mit der Präsentation AN DIE SUBSTANZ zu Gast im Mies van der Rohe Haus. Gezeigt werden dreidimensionale Elemente, die den natürlichen Ressourcen hinter den „Materialien der Moderne“ – Beton, Stahl, Glas, Ziegel und Aluminium – Ausdruck verleihen. Es entstehen räumliche Collagen, die immer wieder neu arrangiert werden können. Die Displays reisen im Laufe des Jubiläumsjahres an verschiedene Bauhaus-Orte. Das Mies van der Rohe Haus bildet dabei die zweite Station und wird zu einem zentralen Ort des Bauhaus-Jubiläums in Berlin. Ein vielfältiges Vortragsprogramm begleitet das Gastspiel.

Juliane Tübke: Bruch

Historischer Keller © Juliane Tuebke

In ihrer Einzelausstellung präsentiert die Künstlerin Juliane Tübke Tonarbeiten, Videoinstallationen, skulpturale Arrangements sowie Hörstücke – eingebettet in das einzigartige Ambiente des historischen Kellers aus dem 15. Jahrhundert.
Tübkes Arbeiten thematisieren, bezugnehmend auf Donna Haraways Konzept des „Kinship“, die vielschichtige Beziehung zwischen Mensch und Natur im urbanen Raum. Im Mittelpunkt stehen Fragen nach Gefährtenschaft und Koexistenz: Natur erscheint als stetiger Begleiter des Menschen – als Gefährtin, als Spiegel, als mythischer Raum. Zugleich setzt sich die Künstlerin kritisch mit der vom Menschen verursachten Zerstörung auseinander: der Vermüllung, der Ausbeutung und der gezielten Umformung natürlicher Lebensräume.
Bruch ist eine Einladung, unsere Umwelt mit anderen Augen zu sehen – und die Rolle, die wir darin spielen, neu zu überdenken.

Haci Sami Yaman. Trauma ReCoded

Haci Sami Yaman lebt und arbeitet in Berlin. Das Sehen ersetzt er durch das Ertasten „kosmischer Vibrationen“ und schafft beeindruckende Werke aus Punkten, Linien und kalligrafischen Elementen. Seine Welt-Codierungen verbindet er mit mystischen Schriften wie der Kabbala und Grigori Grabovois Zahlensystem. Yamans Kunst eröffnet besondere Zugänge zur Wahrnehmung und zeigt alternative Perspektiven jenseits visueller Normen.

Haci Sami Yaman, Ausschnitt aus einer 25 Meter langen Arbeit auf Papier mit dem Titel „Das Weibliche“, 2024–2025, Foto: Kulturhaus Spandau

Druck.Stücke – Druckgraphik, Übermalungen, Collagen, Künstlerbücher

Peter Schulz Leonhardt, Im Garten unter Bäumen, Radierung, 2019 © Peter Schulz Leonhardt

Die Ausstellung Druck.Stücke zeigt druckgrafische Arbeiten, die einen Einblick in die vielfältigen Möglichkeiten ausgewählter Drucktechniken geben. Besonders ist dabei, dass neben Werken aus Editionen auch Arbeitszustände gezeigt werden. Sie spiegeln den künstlerischen Schaffensprozess wider, der oftmals durch eine Kombination aus Bildidee und Zufall geprägt ist.

Humor my love, Humor II

Der allgegenwärtigen Weltuntergangsstimmung begegnet die Ausstellung mit Kunst, die Humor als künstlerische Strategie nutzt. Während sich plakativer Clownismus überlebt hat, gewinnt feinsinniger, scharfer und oft düsterer Humor als wichtiges Antidot an Bedeutung. Er eröffnet neue Perspektiven, wird so zu einer treibenden Kraft, indem er das Lachen selbst an Orten der Angst und Unsicherheit ermöglicht. Die Ausstellung taucht ein in das Straucheln der Welt und untersucht Humor als Mittel der Erkenntnis sowie die Möglichkeit einer Versöhnung mit den Unzulänglichkeiten der Gegenwart.

Verblieben. Erinnert. Gesehen. Verstummt. Eine Recherche.

© Maria Sewcz

Maria Sewcz setzt sich fotografisch mit Hinterlassenschaften ihrer Herkunftsfamilien auseinander, mit den wenigen Bildern, Dokumenten, Fundstücken, die in zufälliger Zusammenstellung und bruchstückhaft die Zeiten überdauert haben. Zur Ansicht gebracht werden Fotografien von Wohnorten und Landschaften, von bewahrungswerten Gegenständen ihrer Vorfahren, die sie mit ihren eigenen Erinnerungen abgleicht. Es geht um Material und Aura, um Beschreibung und Fiktion, um Retrospektive und Selbstbefragung vor dem Hintergrund eines umfassenden Zusammenhanges, von Geschichte. Maria Sewcz stellt Entwürfe von Erzählungen vor, die die Leerstellen des Überlieferten einbeziehen und frei zu interpretieren versuchen.

Haut und Holz

Tecla & Gioele, Donnalucata + Pini, Ragusa, 2024, aus der Serie Sicilia © Loredana Nemes

Loredana Nemes setzt sich in Haut und Holz mit den Themen Natur, Liebe und Verwurzelung auseinander. Zu sehen sind vier Werkgruppen, die seit 2019 entstanden sind. In „Sicilia“ fokussiert die Künstlerin auf das Band zwischen Mensch und Natur, indem sie auf ihren Reisen Sizilianer:innen sowie den ihr von den Insulaner:innen genannten Lieblingsbaum porträtiert. Mit der Serie „Immergrün“ geht sie der Frage nach, wie die Fotografie jahrzehntelange Liebe visualisieren kann. Die Zyklen „Graubaum und Himmelmeer“ sowie „White“ sind eine Ode an den Baum und seine sich durch alle Jahreszeiten ziehende Schönheit.

Dispersion

Wataru Murakami setzt sich in der Ausstellung Dispersion (dt. Zerstreutheit) mit dem Empfinden seines Selbst und dem Begriff der Zugehörigkeit auseinander. Er hinterfragt seine Identität – sowohl als Individuum als auch als Künstler – im Kontext seines Umfelds und reflektiert dabei innere Konflikte. Mittels visueller Eingriffe wie Übermalungen und Fragmentierungen verweist Murakami auf eine alternative Wirklichkeit, die sich unter der Oberfläche offenbart.

Untitled (JAX 01, Diriyah), 2025 © Wataru Murakami

NOON

Die Ausstellung von Guðný Guðmundsdóttir bezieht sich auf Nymphen, die die Künstlerin in ihren drei Daseinsformen aufgreift: Seerosen, Libellen im Entwicklungsstadium und Quellnymphen. Diese Elemente werden mit der Ästhetik der Schwerindustrie verbunden, repräsentiert durch scheinbar unanfechtbare Maschinen und Industriebauten, die jedoch sowohl gegenüber der Sonne als auch dem Universum gar nicht so mächtig sind, wie es beim ersten Anblick erscheint. Es tun sich Gemeinsamkeiten zwischen dem Größten und dem Kleinsten auf und damit ein leises Fragen zu unserer menschlichen Perspektive.

Guðný Guðmundsdóttir, Schützerin 2025 © Guðný Guðmundsdóttir

Urban Reflections

Das Ausstellungsprojekt Urban Reflections von Simone Zaugg erzeugt anhand spezifischer Eingriffe in die Raumsituationen des ZAK installative Mikrokosmen, die die Betrachter:innen auffordern, konstruktiv in einen Dialog mit der Kunst zu treten und so – ähnlich wie auf einem Abenteuerspielplatz – an der eigenen Realität weiterzubauen. Erst durch die Handlungen des Publikums, durch die in den Installationen reflektierten Gedanken und Empfindungen, öffnen sich Möglichkeitsräume, wird der Ort zum Leben erweckt und werden Brücken zu unserem Hier und Jetzt geschlagen.

Simone Zaugg, 2025, © Simone Zaugg, VG Bildkunst, Bonn 2025